Anna ist eine italienische Journalistin.
Vom ersten Moment an, als Anna Conti mir von „WORKING IN PROJECTS“ erzählte, glaubte ich an den Wert und den Nutzen dieser Plattform. Es ist eine große Ehre für mich, Teil des Redaktionsteams zu sein. Ich denke, dass die Online-Treffen und die vorgeschlagenen Initiativen hervorragende Möglichkeiten für den kulturellen Austausch zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern und ethnischen Gruppen bieten.
In diesem Zusammenhang hat mich Anna Conti, eine gute Freundin seit unserer gemeinsamen Schulzeit, gebeten, einige einfache Online-Symposien zum Thema “Inklusion” zu fördern. Ihre Bitte war nicht allein durch das Band, das uns verbindet, motiviert, sondern durch die Tatsache, dass ich selbst eine körperliche Einschränkung habe und mich seit langem mit dem Thema “Inklusion” auseinandersetze.
Ich bin Journalistin, 54 Jahre alt, mit motorischen Defiziten schon von Geburt an. Ich hatte eine Erstickungsgeburt auf Grund einer ungeschickten Anwendung der Geburtszange. Diese Erstickung verursachte bei mir einen Hirnschaden. Die besten Spezialisten der Kinderheilkunde damals, als ich erst sechs Monate alt war, haben mir ein Leben ohne jede Möglichkeit der Bewegung und Sprache prognostiziert. Dank der Unterstützung meiner Familie und mehrerer Rehabilitationsmaßnahmen an verschiedenen Orten in der ganzen Welt, ist es mir gelungen, die schrecklichen Sentenzen zu überwinden und eine gewisse Selbstständigkeit zu erlangen. Das ermöglichte mir nicht nur Gehen und Sprechen zu erlernen, sondern auch zwei Studienabschlüsse zu erreichen. Anschließend als Journalistin für den Corriere della Sera, Italiens wichtigste Zeitung, zu schreiben und darüberhinaus auch ein Leben voller Freundschaften und Interessen zu führen. Einer meiner größten Wünsche ist es, mich den Menschen zu widmen, denen es schlechter geht als mir, denn ich bin davon überzeugt, dass diejenigen, die bestimmte Probleme am eigenen Leib erfahren, sie besser verstehen und ihnen somit auch besser helfen können. Glücklicherweise hat sich dieser große Wunsch nach verschiedenen Berufserfahrungen in meinen heutigen Beruf verwandelt: Das Reden und der Informationsaustausch über das Leben mit Behinderung und der Bedarf für Inklusion.
Ich nutze jede Gelegenheit, um über alle möglichen Behinderungsformen in einem positiven Licht zu sprechen. Deshalb habe ich die Einladung meiner Freundin Anna Conti gerne angenommen um eine Reihe von Treffen zu diesem Thema zu veranstalten. Insbesondere auch im Zusammenhang mit der Einbeziehung von damit verbundenen sozialen Komponenten.
Der rote Faden der verschiedenen Aspekte ist der Grundsatz, wonach Menschen mit Behinderungen in erster Linie als Menschen zu betrachten sind, die gleiche Rechte wie alle anderen haben.
Ausgehend von dieser Grundlage hat die UN-Konvention mehrfach das Recht von Menschen mit Behinderungen bekräftigt, selbst zu entscheiden, wo, wie und mit wem sie leben wollen, und vor allem, dass Menschen mit Behinderungen immer auch ein integrierter und aktiver Teil der Gesellschaft sein sollen. All dies setzt Inklusion voraus.
Gerade wegen der Bedeutung dieses Diskurses habe ich mich entschieden, Ihnen in den Online-Sitzungen der Plattform „WORKING IN PROJECTS“ breiten Raum zu geben, wobei ich jedes Mal auf die verschiedenen Facetten eingehe. Auch habe ich immer wieder zusammen mit Experten Aspekte untersucht im Hinblick auf Integration von Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Bereichen wie Schule, Arbeit, Freizeit, Tourismus und Urlaub.
Ich hoffe, dass ich durch die Plattform “WORKING IN PROJECTS”, ohne persönliche Anmaßung, einen kleinen Samen gesät habe und somit einen Beitrag zu einem Wandel hin zu einer angemessenen Behindertenkultur leisten kann, und ich hoffe, dies auch weiterhin zu tun.